Beitragssprung in der gesetzlichen Pflegeversicherung 

Allenthalben hört man von prall gefüllten Sozialkassen, der guten Beschäftigungssituation sei Dank.

So soll demnächst der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung deutlich sinken. Da überrascht es

zunächst, dass der Beitragssatz der gesetzlichen Pflegeversicherung bald einen Sprung nach oben

vollziehen soll – um satte 0,5 Prozent. Bis vor Kurzem war noch von 0,3 Prozent die Rede.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich nun jedoch für ein halbes Prozent Aufschlag zum 1.

Januar 2019 entschieden. „Wenn wir mehr Pflegekräfte wollen und wenn wir sie besser bezahlen

wollen, dann wird das mehr kosten“, begründet Spahn die Pläne.

 

Der Fachkräftemangel ist jedoch nicht der einzige Grund, warum die Pflegeversicherung trotz

Beschäftigungsboom mehr Geld braucht. Hinzu kommt, dass die Zahl der Pflegebedürftigen und

damit der Anspruchsberechtigten – aufgrund der alternden Gesellschaft – steigt. Außerdem wurden

mit der jüngsten Pflegereform die Leistungen leicht angehoben.

 

Für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen wird die finanzielle Belastung dadurch allerdings

kaum geringer: Infolge der Leistungserhöhung sind auch die Pflegekosten deutlich nach oben

gegangen. Ohne private Vorsorge muss im Pflegefall weiterhin pro Monat ein potenziell vierstelliger

Eigenanteil aufgebracht werden.

 

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