Container-Anleger bangen um Milliarden
Über 50.000 Investoren blicken derzeit gebannt nach München. Dort hat der deutsche Marktführer
für Container-Investments, P&R, nach über 40 Jahren am Markt Insolvenz anmelden müssen. Sein
Geschäftsmodell bestand darin, Schiffscontainer an Anleger zu verkaufen und diese dann an
Reedereien zu vermieten. Nach einigen Jahren erwarb P&R die Container dann zu im Vorhinein
festgelegten Preisen zurück.
Allein im vergangenen Jahrzehnt hat das Unternehmen nach eigenen Angaben Container im Wert
von sieben Milliarden Euro an seine Investoren veräußert. Aktuell stehen rund dreieinhalb Milliarden Euro im Feuer. Offenbar hat das Unternehmen jahrelang mehr Miete und höhere Rückkaufpreise ausgeschüttet,
als der von Aufs und Abs geprägte Schifffahrtsmarkt hergibt.
Nun haben Insolvenzverwalter übernommen, verschaffen sich einen Überblick und versuchen,
die vorhandenen Assets im Sinne der Anleger möglichst lukrativ zu verwerten – was längere Zeit dauern könnte.
Für betroffene Investoren haben sie eine Informationsseite eingerichtet.
Hinsichtlich der Summe, die auf dem Spiel steht, stellt dieser Anlageskandal seine „Vorgänger“ in den
Schatten. So hatten die Prokon-Anleger 1,4 Milliarden Euro investiert, während es bei S&K 240 Millionen Euro waren.
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